16. Juni 2005
Bremen

Prof. Dr. Wolfgang Arlt, Fachhochschule Stralsund
Freizeit- und Tourismusverhalten in Europa, Japan und China im Vergleich

 


 

 

 

 

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Freizeit und Tourismus in China

 

Tourismus ist als Freizeitaktivität in China ein Zeichen von Wohlstand.
Eine klare Trennung von Freizeit und Nicht-Freizeit existiert traditionell nicht, der gebildete und moralisch hochstehende Mensch im Sinne des Konfuzianismus (junzi (
君子)) zerfällt nicht in eine Nine-to-five-Person und eine Freizeitperson.

 

 

Modernes Freizeitverhalten in China hat zwei Hauptaspekte:
- Prestige durch Kopieren westlichen Konsumverhaltens (eigenes Wochenend-
  Haus, privates Auto, Reisen)
- "Wanr" - Spass haben: Zeit mit Freunden und Familie verbringen, Glücksspiel,
  Shopping, fremde Sitten und Gebräuche bestaunen

 

 

Seit 1995 gilt in China die Fünftage-Woche, seit 2000 gibt es dreimal im Jahr (Februar, Mai, Oktober) eine "Golden Week" nationaler Arbeitsfreiheit.
Bezahlte arbeitsfreie Tage werden von einigen Firmen und Ministerien gewährt.

 

 

Rückbezug auf die heimische Welt besteht durch die überwiegende Form der Gruppenreise. Fremdheit wird nicht als bedrohlich betrachtet oder negiert, sondern als amüsant angesehen.

 

 

 

China ist sowohl im Inlands- wie im Outbound-Tourismus das Land mit den höchsten Zuwachsraten.

Der Inlandstourismus hat sich innerhalb von 10 Jahren von 520 Mio. Reisen 1994 auf 1,1 Mrd. Reisen 2004 verdoppelt. Die Mehrheit der Bevölkerung nimmt an diesem Trend teil.

Inlandstourismus VR China 2004

 

Einwohner in Mio.

Reisen in Mio.

Reisen pro Person

Ausgaben in Mio. €

Total

1.293

1.102

0,85

471,1

Stadtbewohner

361

459

1,27

335,9

Landbewohner

932

643

0,69

135,2

                                        (eigene Berechnung nach CNTA 2005)

 

 

 

Der Outbound-Tourismus hat sich innerhalb von 10 Jahren von unter 4 Mio. Reisen 1994 auf fast 29 Mio. Reisen 2004 verachtfacht. China ist damit mit weitem Abstand vor Japan (17 Mio.) Asiens wichtigster Tourismusquellmarkt. 2004 sind etwa 2% der Bevölkerung über die Grenze gereist, 70% davon allerdings nur bis Hong Kong/Macao. Fast alle Staaten haben über sog. ADS-Abkommen die Möglichkeit der Erteilung von Touristenvisa eingeräumt (wichtige Ausnahmen: USA, Japan).

 

tabchina.gif (CNTA 2005)

 

 

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